EuropaTour Teil 30: Fiiiinaaale!

Wir sind wieder in Deutschland und eigentlich ist die EuropaTour damit offiziell vorbei, aber ein paar Sachen möchte ich noch loswerden:
Erstens haben sich viele von Euch eine Karte mit unserer Reiseroute gewünscht. Voilà, siehe Foto. Das ist ein bisschen, äh… tolerant gezeichnet, falls sich der ein oder andere also fragt: „Hä, von Montenegro/Albanien/Bosnien hat er doch gar nichts geschrieben!?“, denkt bitte dran: ich hab’ dicke Finger!

Zweitens möchte ich mich bei Euch allen bedanken. Fürs Mitfahren, Mitlesen, Tipps geben. Ohne Euer Feedback wären uns viele wunderbare Flecken Europas verborgen geblieben. Übrigens: wenn ich manche Tipps nicht befolgt habe, hatte das oft ganz praktische Gründe. Großstädte sind mit dem Wohnmobil zum Beispiel immer etwas kompliziert. Für Albanien und Montenegro hatten wir nicht die erforderlichen Tierarzt-Dokumente. In Griechenland war’s zu heiß für unseren Hund. In Schottland war’s zu kalt für uns. Manchmal isses so simpel!

Und drittens: Eben weil ich euch so dankbar bin, dachte ich, ich kann ja auch mal was zurückgeben. Vielleicht will der ein oder andere von Euch mal eine ähnliche Reise machen. Oder auch eine ganz andere. Egal wie: manche Erfahrungen aus unseren letzten Monaten könnten Euch dabei vielleicht helfen. Drum, los geht’s, „EuropaTour – Best of“:

Bester Strand: Praia da Figueira, Portugal.

Bestes Outdoor-Erlebnis: RaftingTour mit SportMix in Bovec, Soča-Tal, Slowenien.

Bestes Essen: Konoba Lambik, Hvar, Kroatien. Brot mit Olivenöl essen, während man unter Olivenbäumen sitzt. The Circle of Life!

Beste App: Park4Night. Unzählige Campingplätze, Parkplätze, Wohnmobilstellplätze in jeder Umgebung. Und wenn man dann noch die meist französischen Kommentare dazu liest, hat man noch ein bisschen Extra-Spaß („Mein Freund wollte hier nicht übernachten, weil neben dem Parkplatz ein verlassenes Spukhaus stand!“ Ja, äh… klar…. Vielleicht doch mal über Pauschalurlaub nachdenken?)

Bester Podcast für lange Autofahrten: „Deutschlandfunk Nova – Eine Stunde History“. Könnte ich stundenlang hören. Mach ich auch. Fragt meinen Mann…

Beste Stadt: Budapest. Für mich die größte Überraschung auf unserer Reise. Ich hatte, warum auch immer, ein eher dunkles Loch mit dunklen Häusern und dunklen Kneipen und dunklen Bratensoßen erwartet. Budapest ist ziemlich genau das Gegenteil.

Bester Campingplatz: „Camping Idyll“ in Nagyvaty, Ungarn. Leider mitten im Nichts und eigentlich nur eine Zwischenstation, wenn man sich Pécs anschauen will, aber allein das holländische Besitzerpärchen Musu und Jeroen sind jeden extra gefahrenen Kilometer wert. (Wenn es allerdings landschaftlich etwas aufregender sein soll, nehme ich den „Camping I Lupi“, Lago di Scanno, Italien. Wenig Komfort, aber was für ein Ausblick! Nicht vergessen abends nebenan auf dem Bauernhof zu essen!)

Bester Reiseführer: ganz schwieriges Thema. Unser Tschechien-Reiseführer war zum Beispiel so schlecht gelaunt geschrieben, dass ich dem Autor ständig zurufen wollte: „Ja Mann, dann flieg halt nach Malle!“. Insgesamt sind wir mit den eBook-Varianten der Loney-Planet-Reihe am besten gefahren.

Schönste Autostrecke: Die Küstenstraße von Split nach Dubrovnik in Kroatien. Die Great Ocean Road kann einpacken!

Und zum Schluss:

Bestes Reiseland insgesamt: Trommelwirbel….. Portugal! Da hat einfach alles gestimmt. Land, Leute, Städte, Campingplätze, Wetter. Was für ein unfassbar liebenswerter Flecken Welt. Ich komme definitiv wieder.

Ach, eines muss ich noch loswerden: Ich habe in den letzten Monaten wirklich viel von Europa gesehen. Und ich habe mich mit vielen Leuten unterhalten. Oft auch über das Thema Europäische Union. Ich habe vieles gesehen und gehört, was nicht funktioniert in Europa. Und es gibt ja auch keinen Zweifel: in der EU ist einiges verbesserungswürdig. Ich habe aber auch jeden Tag und in jedem Land Dinge gesehen, die funktionieren. Und die ohne die EU wahrscheinlich nicht so gut funktionieren würden. Und allein die Tatsache, dass ich vier Monate durch einen Kontinent gefahren bin, dessen Länder sich in den letzten Jahrhunderten regelmäßig gegenseitig in Schutt und Asche gelegt haben und ich heute nichts von alledem mehr mitbekommen habe, überall freundlich empfangen wurde und auch nicht eine einzige Grenzkontrolle passieren musste, ist für mich ein kleines Wunder und bestärkt mich in meiner Überzeugung: Man sollte Europa nicht den Arschlöchern überlassen.

Und mit diesem poetischen Schlusswort schließe ich das Kapitel EuropaTour und hoffe, dass ich euch alle sehr bald bei einer meiner Liveshows sehe. Bis dann!