Schlusssätze für Dan Brown

Dan Brown, alter Weltuntergangs-Verschwörungs-Thriller-Babo, du machst mich verrückt! Ernsthaft: Ich habe zugegebenermaßen nicht jedes deiner Bücher („Illuminati“, „Sakrileg“ etc.) gelesen, muss man aber auch eigentlich nicht, man kennt ja irgendwann das Prinzip: Professor Langdon rennt durch Museen und historische Altstädte, orientiert sich dabei an Blickrichtungen in da Vinci-Gemälden und Penis-Neigungswinkeln von Michelangelo-Skulpturen, entgeht dank seiner klassischen Harvard-Professoren-Selbstverteidigungs-Skills stündlich drei Mordanschlägen und deckt nebenher noch ein paar Geheimbünde auf, die, puh, so’n Glück!, nie so geheim sind, dass sie nicht bei ihrem geheimen Wirken noch an jeder Straßenecke ein paar gut sichtbare Geheimsymbole hinterlassen würden. Klassiker!

Jetzt lese ich gerade dein neuestes Buch, „Origin“, und weißte, was mich mittlerweile in den Wahnsinn treibt? Deine Kapitel-Schlusssätze:

„Als er sich der Schwelle näherte, hatte er das beunruhigende Gefühl, in das Maul eines Drachen zu steigen…“.
Yeah, spannend!

„Von einem Moment auf den anderen war Winston verschwunden…“
Na sowas!

„Er zögerte. ‚Ich fürchte, mein Leben hängt davon ab…‘“
Okay.

„Dann verlor er das Bewusstsein…“.
Gähn, ich auch!

Bin ich der einzige, der das schrecklich ermüdend findet? Dieses „Na sapperlott, wie das wohl weitergeht?“-Geeumel? Ein bisschen, wie bei einem Märchenonkel, der nach jedem Satz die Luft einzieht und dramatisch die Augen aufreißt, bis selbst seine 4jährigen Zuhörer die Augen verdrehen und „Mann ey, jetzt erzähl halt weiter, du runzlige Drama Queen!“ stöhnen.

Ich möchte deshalb hiermit die Aktion „Schlusssätze für Dan Brown“ starten. Ich bin kein Romanautor, aber man muss den Leser doch auch ein bisschen weniger vorhersehbar ins nächste Kapitel ziehen können, als mit so wortgewordenen Lindenstraßen-Melodien, oder? Hier mal ein paar Vorschläge (weitere gerne in den Kommentaren!):

„Ein letztes Mal drehte sich der kastilische Mönch zu Robert Langdon, lächelte wissend und flüsterte: ‚Grüß die Omma, und nimm dir Käsekuchen mit!‘“

„‚Ich kann jetzt unmöglich aufhören. Ich muss weitermachen!‘, dachte Robert Langdon und versank voller Vorfreude mit dem Drei-???-Buch unter seiner Alf-Bettwäsche.“

„‚Das war keine Kondensmilch!‘, sagte der Frosch und explodierte.“ (Gut, wie das Kapitel davor insgesamt aussieht, weiß ich ehrlich gesagt auch gerade nicht…)

„Und während der Papst wie von tausend Furien getrieben die spanische Treppe hinaufrannte, ging Robert Langdon nur ein einziger Gedanke durch den Kopf: „Meine Güte, er trägt ja wirklich nichts drunter!“

Na, Dan, was dabei? Dann einfach bedienen.
Bitte, gerne und Bussi!